Aktuelle Kurse
Biodiversität - ein rotes Tuch für die Landwirtschaft?
mit Stefan Hartmann, Präsident des Vereins Blühpatenschaften Uster, ehem. freier Journalist im Presseladen Zürich.
Moderation: Heinz Looser, Stiftungsratspräsident SP Bildung
Donnerstag, 23. Mai, 19.30 bis 21.30 Uhr, Grosser Saal SP Kanton Zürich, Gartenhofstrasse 15, Zürich.
Artenverlust bei Flora und Fauna ist in Schweizer Landwirtschaftskreisen ein ungeliebtes Thema. «Wir sind keine Blüemlipuure, wir sind Produzent:innen»: Bauern und Bäuerinnen sind überzeugt, genug für die Biodiversität zu tun. Sie sind Unternehmer:innen, aber sie arbeiten auf einer Grundlage, die eigentlich der Allgemeinheit gehört – unserem Boden.
Dass zwei Drittel der Ackerkulturen auf Bestäubungsinsekten, wie Schmetterlinge, Schwebefliegen, Wildbienen angewiesen sind, wird von Bauernvertreter:innen oft weggewischt. Tatsache ist, dass es immer stiller in unseren Feldern wird - kaum Gesang der Vögel, kaum Gezirpe der Insekten.
Markus Ritter, Nationalrat der Mitte, behauptet, auf 19 Prozent der Landwirtschaftsfläche von Wiesen und Äckern würde der Biodiversität genüge getan. Schön wärs! Viele der sog. Ökowiesen tragen kaum etwas zur Förderung der Insekten bei. Was wir heute sehen, sind grüne Einöden - eine Folge der intensiven Landwirtschaft mit viel Futteranbau. Und dafür bezahlen wir 3 Milliarden Subventionen pro Jahr.
Der Artenverlust ist der eigentliche «Elefant im Raum»; und der steht völlig im Schatten der Klimadiskussion. Während wir die Klimafolgen wie Hitze und Trockenheit direkt am eigenen Körper spüren, erfolgt der Verlust der Biodiversität schleichend.
Die Probleme, die zur heutigen Situation beigetragen haben, sind vielschichtig: Melioration, Motorisierung, Rationalisierung, Krieg gegen Obstbäume, Chemisierung/ DDT in den 1950er-/70er Jahren. Und dann der Preisdruck der Detaillisten Migros und Coop.
An diesem Abend erwartet uns eine Einordnung der vielen Reibungsflächen zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft am Beispiel der Biodiversität durch Stefan Hartmann, anschliessend gibt es die Möglichkeit für Fragen und Diskussionen.
Preis:
Gratis, Kollekte