Mögliche politische Reformen für ein gerechteres globales Finanzsystem - als Ausweg aus dem Postkolonialismus

mit Dominik Gross, zuständig für Steuer- und Finanzpolitik bei Alliance Sud.

Mittwoch, 5. April 2023, 19.30 bis 21.15 Uhr, Grosser Saal SP Kanton Zürich, Gartenhofstrasse 15, Zürich

Die Steuerflucht von grossen Unternehmen entzieht vielen Ländern ein gigantisches Steuersubstrat – alleine den Ländern des globalen Südens mindestens 80 Milliarden Franken pro Jahr. In der Schweiz ansässige Rohstoffhändler und Pharmafirmen erzielen damit schwindelerregende Gewinne, Zug ist dabei Spitzenreiter.

Möglich wird dies mit Steuergesetzen, die wohl nur als Gesetze zum Schutz von Dieben bezeichnet werden können. Ueli Maurer hat als Bundesrat die Bevorteilung von Milliardären zu solch ungeahnter Blüte gebracht, dass er zuweilen sogar von der Steueraufsicht zurückgepfiffen wurde. Die Krawattenmänner in der Schweiz kommen nett und bieder daher. Die Wirkung ihrer Taten ist weder bieder noch nett…

International hat man sich inzwischen auf eine fünfzehnprozentige Mindeststeuer geeinigt, die die Steuerflucht reduzieren soll. Aber tut sie das wirklich? In der Schweiz jedenfalls wird bereits fleissig an der Umgehung dieser Regel gearbeitet.

Anhand der Firma Socfin und ihrem Gebaren in afrikanischen und asiatischen Ländern erläutert Dominik Gross konkret die Methoden der Steuerflucht. Er zeigt, wie die Menschen im Globalen Süden auch heute noch unter diesem neokolonialen System leiden. Und er skizziert die Zusammenhänge der Steuerflucht mit der Schulden- und der Klimakrise. Aber er schlägt auch Auswege aus der Misere vor.

Dominik Gross ist bei Alliance Sud für Steuer- und Finanzpolitik zuständig und vertritt das entwicklungspolitische Kompetenzzentrum von Schweizer NGOs in verschiedenen internationalen Allianzen für globale Steuergerechtigkeit.

Preis:

Gratis, Kollekte